Mittendrin statt nur dabei


Narrative 360° VR Musik Video

Eine Location, zwei Storys, vier Einstellungen und das alles gleichzeitig. Hört sich einfach an? Hätte ich vorher gewusst auf was ich mich da einlasse, hätte ich zumindest zweimal darüber nachgedacht, ob ich mitmache.
Ausgehend von einer „klassischen“ Musikvideo-Produktion, bedeutet – eine Location und vier Einstellung – sich das Leben leicht zu machen. Doch weit gefehlt.

Aus dramaturgischer Sicht, bedeutet ein One Shot Movie, mit einer statischen Kamera, immer eher wie im Theater zu inszenieren. Damit es interessanter für den Zuschauer bleibt, habe ich zunächst fünf verschieden Konzepte entworfen, bei denen in allen vier Hauptachsen etwas passiert. Das Ergebnis ist eine Mischung, aus den beiden am ehesten zu realisierenden Konzepten geworden.



Vor allem, wenn man den Clip mit einer VR Brille betrachtet, ist man mitten im Geschehen. Genauer; in gleich zwei bzw. vier Geschehnissen. Und gerade hier lag eine der vielen kleinen Tücken, die auch bei der Vorbereitung kaum abwägbar waren.

Vier Achsen die alle parallel ablaufen, lassen sich ja gewöhnlich via Split-Screen miteinander vereinen. Doch bei einem 360° Winkel, laufen auch die äußeren Bereiche wieder zusammen. Was auch bedeutet, dass zwei besonders von einander entfernte Zeiten (Licht und Schatten) zusammen kommen.

Die normale (2D) Post Production war noch einfach und auch Bestandteil (fast aller) Konzepte von mir. Doch beim 360 Grad „stitchen“ (dem Zusammenführen der beiden 4K Videos) offenbarte sich eine komplexere Bearbeitung. Zum Glück hat uns das Wetter kein Strich durch die Rechnung gemacht. Ich kann aber nur jedem, der auch über ein 360° Video nachdenkt, raten es unter kontrollierbaren Lichtbedingungen zu machen.

Kreativ Coach | Andreas Scholz

Warum wird eigentlich immer der selbe Miste gefördert?

Problem der Folgeförderung


Eine Reform ist nötig! Nicht nur der Zuschauer kennt das, „es kommt immer der selbe Mist“. Wies so eigentlich? Es beginnt schon bei der Drehbuchförderung. Das Problem dabei ist das so genannte Packaging – sprich: Wer wird den Stoff mit wem machen. Dadurch steht nicht die Idee im Mittelpunkt, sonder die Personalie – also Stars und Erfolgsverwöhnte.

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Ich will nicht falsch verstanden werden. Als Kreativer ist mir absolut bewusst, dass die Chemie zwischen den Beteiligten stimmen muss. Insofern würde ich mich dagegen verwehren, in die Teambildung einzugreifen. Doch wenn es um die Förderung geht, sieht das schon ganz anders aus. Continue reading „Warum wird eigentlich immer der selbe Miste gefördert?“

Heldenreise auf dem Prüfstand?

Unterschiedliche Wahrnehmung der Branche

Nach der Lektüre des Leitartikels „Heldenreise am Ende“ von Roland Zag, in der aktuellen Ausgabe des Wendepunkt Magazins des Verband für Film- und Fernsehdramaturgie e.V. (VeDRA), war ich gelinde ausgedrückt wütend.

In diesem Artikel bescheinigt Roland Zag nicht nur der Branche ein Problem, sondern auch den Autoren und Dramaturgen in Deutschland. Ich stimme ihm zu, dass die Filmindustrie gigantische Summen ausgibt für Arbeiten die das Publikum gar nicht sehen möchte.

Doch das liegt nicht daran, dass es keine Autoren und Dramaturgen gibt, die diese „neuen“ Konzepte (nicht linearer Erzählungen – vor allem von Serien mit vielen unterschiedlichen Charakteren) nicht beherrschen. Das Problem scheint mir vielmehr zusein, dass man nicht dort hingeht, wo sie zu finden sind. Dabei ist das gar nicht schwierig. Continue reading „Heldenreise auf dem Prüfstand?“