Dazu sollte man zunächst bestimmen, welche Art von Hilfe man benötigt – psychiatrische, psychotherapeutische oder heilpraktische. Alle drei Berufsfelder haben unterschiedliche Gewichtungen und Voraussetzungen. Darüber hinaus ist es auch wichtig zu wissen, dass nicht alle von den (gesetzlichen) Krankenkassen unterstützt werden.
Psychiater
Psychiater sind der Definition nach Medizinerinnen und Mediziner und dürfen insofern auch krankschreiben und Medikamente verschreiben, da sie Medizin studiert haben, mit der Gewichtung der Psychiatrie – der Seelenheilkunde. Aber nicht alle Psychiater bieten auch Psychotherapie an. Auch wenn die Behandlungen grundsätzlich von den (gesetzlichen) Krankenkassen unterstützt werden, nehmen einige Psychiatrie-Praxen nur Privatversicherte oder Selbstzahler an. Da bleibt nicht viel weiter übrig, als danach zu fragen.
Psychotherapeuten
Psychotherapeuten, die nach dem Psychotherapeutengesetz zugelassen sind, haben eine s.g. Approbation – staatliche Zulassung für die Psychotherapie. Das bedeutet jedoch leider nicht, dass sie auch einen s.g. Kassensitz haben. Die gesetzlichen Krankenkassen vergeben s.g. Kassenplätze nach einem Gebietsschema. Die meisten Psychotherapeutinnen haben aber keine Kassenzulassung und man muss auch sie selber bezahlen oder nach dem s.g. Kostenerstattungsverfahren fragen und krankschreiben dürfen sie auch nicht.
Heilpraktiker*innen
Heilpraktiker*innen bekommen ihre Zulassung von den Gesundheitsämtern, wenn sie die Überprüfung auf Antrag (Heilzulassung) bestehen. Die Voraussetzungen regelt das Heilpraktikergesetz. Psychotherapeutische Behandlung von Heilpraktiker*innen werden von den gesetzlichen Krankenkassen und den Beihilfen für Beamte, auch bei fundierter Ausbildung, grundsätzliche nicht übernommen. Auch viele private Krankenkassen schließen psychotherapeutische Behandlung von Heilpraxen aus.
Es gibt allerdings Zusatzversicherungen für Heilpraktiker. Hierbei muss man aber vor Abschluss auch darauf achten, dass auch hier nicht die Psychotherapie explizit ausgeschlossen wird. Unabhängig davon muss man aber die Behandlung grundsätzlich selber vorfinanzieren und kann erst nach Stellung der Rechnung, diese bei der jeweiligen Versicherung einreichen.
Ambulant oder Stationär?
Wenn Sie sich bereits am Ende Ihrer Kräfte befinden sollten, können Sie natürliche jede Notaufnahme in Ihrer Nähe aufsuchen. Paradoxerweise heißt das aber nicht, dass sie auch gleich dort aufgenommen werden. Jeder Bezirk und jede Gemeinde hat dafür bestimmte Kliniken vorgesehen – rufen Sie den sozialpsychiatrischen Dienst Ihrer Gemeinde an, hier sollten Sie entsprechende Hinweise bekommen.
Aber selbst wenn die Klinik, die Sie aufsuchen sollten, eine Krisenintervention enthält, kann es sein, dass Sie gebeten werden, eine andere Klinik zu suchen. Wenn Sie bereits eine Diagnose bekommen haben, die eine Therapie mit stationärem Aufenthalt erfordert, bedeutet das leider das Gleiche wie bei den oben beschriebenen Prozeduren zur Suche einer ambulanten Behandlung. Nicht jede Klinik nimmt gesetzliche Versicherte an und auch nicht alle Behandlungen werden erstattet. Wenn man Glück hat, kann man auch hier das Kostenerstattungsverfahren versuchen in Anspruch zu nehmen.
Kostenerstattungsverfahren
Wenn man „nachweisen“ kann, dass man keinen Therapieplatz, in einer zumutbaren Zeit (2–3 Monate – laut Rechtsprechung), bekommt, können die Kosten, auch in einer psychotherapeutischen Praxis ohne Kassenzulassung oder Vertragsklinik, von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. Die entsprechenden Psychotherapeutinnen sollten dabei helfen. Voraussetzung ist allerdings, dass die entsprechende Praxis / Klinik ein s.g. Richtlinienverfahren anbietet und die Therapeuten über eine Approbation verfügen.
Richtlinienverfahren
Zu den s.g. Richtlinienverfahren gehören die kognitive Verhaltenstherapie, die (klassische) Psychoanalyse, die tiefen-fundierte Psychoanalyse und (seit 2019/20) die systemische Therapie. Auf diese Richtlinien haben sich die gesetzlichen Krankenkassen geeinigt. Allerdings orientieren sich auch die privaten Versicherungen danach. Andere Verfahren werden immer nur nach Einzelfall oder als Bestandteil der o.g. Therapien erstattet.
Freie Wahl der Therapeuten
Grundsätzlich hat man in Deutschland die Wahlfreiheit. Man darf sich also Behandlung und Therapeuten frei auswählen. Nur wie oben beschrieben, heißt das nicht, dass auch alle Kosten übernommen werden. Um sich die Suche zu erleichtern, gibt es diverse Plattformen – allerdings mit den üblichen Vor- und Nachteilen.
Therapieplatz-Suche
Terminservice der Kassenärztlichen Vereinigung
Um die Grundversorgung besser und schnelle zu gewährleisten, hat die Kassenärztliche Vereinigung einen Terminservice eingerichtet – für die es sogar eine APP gibt (116117-App). Der Erfahrung nach sind die Terminvergaben für Klienten aber oft frustrierend. Zum einen sind die Wartelisten für Therapieplätze sehr lang – zum Teil 2–6 Monate – zum anderen sind kurzfristig vergebene Termine oft nur s.g. Erstgespräche. Bei diesen Erstgesprächen wird nicht viel mehr als eine Einschätzung und/oder Diagnose vergeben – Praxen mit Kassenzulassung sind oft verpflichtet, solche Sprechstunden anzubieten. Anschließend muss man aber auch wieder Wochen oder Monate warten oder wird gebeten weiter zu suchen …
Man kann das alles ein klein wenig beschleunigen, wenn man sich von seiner Hausärztin oder von der Notaufnahme einer Klinik, eine Überweisung mit s.g. Dringlichkeitsbescheinigung geben lässt. Wenn man das in die APP eingibt, bekommt man schneller einen Termin. Wenn man aber Pech hat, auch nur ein s.g. Erstgespräch.
Suche via Psych-Info
Psychinfo ist eine Plattform einiger Psychotherapeutenkammern Deutschlands. Sie enthalten allerdings keine Heilpraktiker*innen und/oder Kliniken und repräsentieren damit auch nicht das gesamte Therapieangebot im Bereich der Psychiatrie / Psychotherapie. Die Suchmaske selber ist aber dafür ähnlich gut aufgebaut wie die von therapie.de.
Alternative Therapeutensuche theralupa
Theralupa ist die alternative Suchplattform für freie Therapeuten und Praxen aller Art. Sie berücksichtigt (akzeptieren) auch Heilpraxen und ist somit vor allem für Klienten geeignet, die recht genau wissen, dass sie besser nicht nach dem Motto „Nimm was Du kriegen kannst“, vorgehen sollten. Je genauer man hier hinschaut, desto besser kann man eine freie Behandlung finden, die einem auch zusagt.
Online Suche mit jameda oder Doctolib
Jameda und Doctolib sind die wohl bekanntesten Plattformen, um medizinische und heilpraktische Termine zu bekommen. Hier sind auch (anonyme) Bewertungen möglich, was die Suche noch unterstützen kann. Die Bewertungen sollten aber auch mit Vorsicht genossen werden. Worauf die Plattformen auch selber hinweisen, denn Manipulation gibt es im digitalen Raum überall. Die meisten hier sind aber seriös. Insofern, wie bei Theralupa, etwas genauer hinschauen und man wird findig. Wie alle anderen Plattform, ist aber auch klar, man wird hier nicht alle Therapeuten finden. Denn die Plattform lassen sich (Premium) Einträge recht horrend vergüten.
Weil die Therapieplatz-Suche recht frustrierend sein kann und es logisch ist, zunächst nach Plätzen zu suchen, deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden, biete ich Kurzzeittherapien mit Stabilisierungen zur Überbrückung an. So kann man schon einmal etwas seelische Entlastung bekommen. Damit die Kosten auch überschaubar bleiben, nehme ich dafür auch sozialverträgliche Tarife und der Terminus ist frei wählbar – ich empfehle aber einen 14 Tage-Tonus zu vereinbaren – unter Umständen auch steuerlich absetzbar.
Ein Vorgespräch kann auch jederzeit kostenlos und unverbindlich gebucht werden. Einfach anrufen oder eine Mail schreiben und wir finden einen Termin.
Vorteile einer freien Therapie
Freie Psychotherapie Plätze – keine Wartelisten
Therapiestart jederzeit möglich – freie Kapazitäten *
Terminvergabe individuell – keine Wartezeiten
Neue Termine – auch ohne Überweisung
Tonus frei wählbar – alle 14 Tage zu empfehlen
unter Umständen auch steuerlich absetzbar
* Alternativ kann ich auch externe Räume, wie die von „meeet“ in Berlin-Mitte buchen.
Fragen zum Beratungsablauf oder
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Jederzeit kostenlos !
Andreas Scholz | Kreativ Coach und
Heilpraktiker für Psychotherapie
✆ +49 (0)151 / 10 42 35 30