Wer mich kennt weiß, dass ich ein Freund davon bin, die Dinge so schnell wie möglich auf den Punkt zu bringen um die optimale Lösung (ad-hoc) für das jeweilige Problem zu finden. Das heißt jedoch nicht, dass ich mir nicht die Zeit nehme, nötige Analysen durchzuführen. Alles benötigt seine Zeit, nicht jeden Prozess kann man beschleunigen. Nur was ist, wenn eine sofortige Behandlung benötigt wird, ohne dass man den Grund für das Problem gleich kennt?

Ein probates Mittel habe ich von der Diplom-Psychologin und Verhaltenstherapeutin Konstanze Fakih (mittlerweile Münstermann) kennengelernt. Sie beschreibt es in Ihrem Buch „First Aid“. Sie geht davon aus, dass die Psyche des Menschen wie ein immaterielles Organ zu betrachten ist und somit auch wie jedes Organ „bluten“ kann. Sprich; es geht psychische Energie verloren. Um diesen Prozess für den Moment aufzuhalten oder zumindest zu mindern, hat sie ein Verfahren entwickelt, dass eine Art Pflaster auf diese psychische Wunde legt.
Entdeckt hat sie ihr Prinzip bei der Lecktüre des Anthropologen Carlos Castañeda. Castañeda hat in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts diverse Studien über die Indianer Mexikos durchgeführt. Für mich erscheint das Verfahren in Anlehnung an das Autogene-Training und der Hypnotherapie zu funktionieren. Man lässt einen Leitsatz, in Form „gefühlter“ Buchstaben, an einem Körperteil (geistig) „explodieren“, den man zuvor mittels Bodyscan für sich als emotional verhärtet lokalisiert hat – z.B.: Rückenschmerzen bei Überarbeitung (Burnout) oder Kopfschmerzen bei Depressionen.
Erste Hilfe für die Seele
Ein weiteres Verfahren, das aus der Reihe der Begleiter Castañedas stammt, ist die s.g. Fegeatmung bzw. Rekapitulation. Nach einigen Evaluationsstudien erfreut sie sich, in Abwandlung namens Behutsame Trauma-Integration (TRIMB), unter Verhaltenstherapeuten großer Freude – eine alternative Analogie zum EMDR. Ich persönlich bevorzuge allerdings die Fegeatmung, wie ich es von Konstanze Fakih gelernt habe. Hierbei werden traumatische Erlebnisse mittels einer intensiven Atemübung „aufgehoben“.
Gleichgültig ob man via Autogenem Training, via First Aid oder TRIMB versucht dem Klienten ein Hilfsmittel an die Hand zugeben, bleibt es am Ende ein Hilfsmittel. Ich sehe nichts von alledem als alleiniges Training oder Therapie an. Es sind Bausteine die helfen, eine nötige Stabilisierung für die eigentliche Behandlung herzustellen. Ohne diese Stabilisierung sind weder Psychoanalyse, Verhaltenstherapie noch systemische Therapie möglich. So benutze ich diese Hilfsmittel auch wie bei einer „echten“ Wunde für die Psyche – Erste Hilfe voran und dann erst ein Training für eine mögliche Heilung.
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Andreas Scholz | Kreativ Coach und
Heilpraktiker für Psychotherapie
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